Sehr geehrte BVfK-Mitglieder,
um die aktuelle Diskussion an der Diesel-Front zu verstehen, muss man wissen, dass es nicht um mehr oder weniger legale Manipulationen der wohl meisten Autohersteller an der Motorsteuerung geht und auch nicht um die Rettung von Natur, Tier und Mensch vor dem Abgastot, sondern einzig um die Frage, wie man die in mindestens 14 deutschen Städten drohenden Fahrverbote vermeiden kann.
Wenn diese drohen, hat das nicht unbedingt etwas mit der objektiven Luftqualität zu tun, sondern mit dem, was an welchen Stellen gemessen wird und der dabei ggf. festgestellten Überschreitung irgendwelcher Grenzwerte, was dann neben vielen anderen Faktoren gesundheitsschädlich sein soll.
Dass diese in Köln und München überschritten werden, kann man vielleicht noch nachvollziehen, dass die Menschen in Düren und Kiel jedoch mehr, als z.B. in Dortmund oder Berlin vor Autoabgasen geschützt werden müssen, erschließt sich demjenigen, der die Verkehrssituation und die damit verbundene Luftqualität in diesen Städten kennt, nicht.
Allerdings scheinen die Messstationen objektive Ergebnisse zu liefern und daher glaubt man logischerweise, dass man nun mit objektiv saubereren Autos an diesen Messstellen zu einer objektiv geringeren Schadstoffbelastung kommen wird.
Ein Ergebnis, was man allerdings auch erreichen könnte, wenn man die Stellen, wo gemessen wird, einfach so auswählt, dass sie ein einigermaßen objektives Gesamtbild wiedergeben und nicht unbedingt am vermutlich stärksten belasteten Verkehrsknotenpunkt. Dann würde Düren vermutlich sofort aus der Gefahrenzone herausfallen. In Kiel könnte man das bekanntermaßen, ebenso wie in Hamburg, durch Verbannung der schmutzigen Großschifffahrt erreichen.
Das alles macht deutlich, wie beschränkt handlungsfähig und hilflos diese Regierung ist, wobei man davon ausgehen dürfte, dass es sich hierbei nicht um ein Anzeichen von Merkels Niedergang, sondern um ein typisches Phänomen eines insgesamt ungesunden Kräfteverhältnisses zwischen Wirtschaft, Umwelt- und Verbraucherlobbyisten und denjenigen, die eigentlich die Richtlinienkompetenz haben, handelt.
Was bedeutet das für den Kfz-Handel? Die Vertragshändler freuen sich über regional steigende Nachfrage und die freien Händler schauen in die (Diesel-) Röhre.
Doch jammern hilft nichts, sondern die Frage, was man dagegen tun kann, denn bei vielen Händlern sind die Sorgen groß und es machen sich Frust und Resignation breit.
Die Antwort lautet: Jeder ist seines Glückes Schmied und sollte, wie es einige BVfK-Mitglieder tun, u.a. mit Dieselgarantien und anderen aktiven Maßnahmen auf seine Kunden zu gehen. Wer sich die Beiträge im Archiv des BVfK-Wochenendtickers (BVfK-Newsletter-Archiv ) unter dem Stichwort „Diesel“ anschaut, findet hier viele nützliche Tipps, Informationen und Hinweise. Man kann sich auch vom Dieselgeschäft abwenden, sollte jedoch bedenken, dass es noch nie so gute Autos für so wenig Geld gab und es eigentlich nur ein kleines Manko, nämlich die überwiegend unbegründete Angst vor Fahrverboten zu beseitigen gilt, um auch bessere Preise zu realisieren.
Ein anderer wichtiger Schmied des Glückes freier Autohändler ist natürlich der BVfK, der seinen Mitgliedern nicht nur mit Ideen, sondern auch mit aktiven Maßnahmen zur Seite steht. Wenn auch die vielfachen, meist vorausschauenden und präventiv wirkenden Bemühungen in der Regel nicht dafür sorgen, dass sich neue Käuferschlangen vor den Toren unsere Mitgliedsbetriebe bilden, so kann man davon ausgehen, dass Zukunft sichernde und die Rahmenbedingungen stabilisierende Maßnahmen ihre Wirkung nicht verfehlen.
Damit sei die Arbeit am Großprojekt BVfK-Digital sowie das oft unterschätzte Aufgabenfeld der BVfK-Rechtsabteilung zur Sicherung der Rahmenbedingungen angesprochen, wo es neben Kaufrecht auch um Kartellrecht/Vertriebsrecht und Markenrecht geht.
Wir sind der festen Überzeugung, dass es sich hier um elementare Brennpunkte handelt und eine Nichtbeachtung von existenzieller Gefahr für den gesamten, also nicht nur den freien Autohandel ist, denn Digitalisierung und Verschiebung der globalen Machtverhältnisse wie auch eine offensichtliche Schwächung der Demokratie lassen bei Ignoranz nichts Gutes befürchten.
Weil wir uns diesen anspruchsvollen und nicht immer vom schnellen Erfolg gekrönten Aufgaben stellen, ist Ihr BVfK der unangefochten größte und erfolgreichste Verband seiner Art in Deutschland und Europa geworden. Um dies allerdings auch zu bleiben und Ihnen, verehrte BVfK-Mitglieder, auch ständig die Gewissheit effektiven Mehrwerts durch Ihre BVfK-Mitgliedschaft zu geben, benötigen wir gerade in der jetzigen Zeit Ihre aktive Unterstützung.
Bitte verstehen Sie daher die BVfK-Digitalangebote nicht als eine fertige, mit anderen vergleichbare Lösung, sondern als eine kontinuierliche Entwicklung, die nur mit ihrer engagierten Mitwirkung zum bestmöglichen und daher unvergleichbaren Werkzeug für Ihre tägliche Arbeit und gleichzeitigen Schutz vor missbräuchlichen Abhängigkeiten werden kann.
Nehmen sich die Zeit, loggen sich ein (>>> LOGIN BVfK-Digital) und schauen sich an, was es in der digitalen BVfK-Welt schon alles gibt, geben uns Ihr Feedback und fordern uns, damit wir dies hier weiterhin richtig und bestmöglich machen:
"Alles Gute für Ihren Autohandel!"
Ihr
Ansgar Klein
Geschäftsführender Vorstand
Bundesverband freier Kfz-Händler BVfK e.V.
Feedback immer gerne direkt an: vorstand@bvfk.de